Christian Gottfried Jüngst

 

geb.: 23.10.1795 in Niederdresselndorf als Sohn der Pfarrers Georg Philip Wilhelm Jüngst und seiner Frau Maria Elisabeth Catharina Jüngst geb. Bourchardi

1805-1811 Besuch der Dillenburger Lateinschule; Studierte in Herborn, Marburg und Heidelberg;

1813/1814 soll er zu Münster als Freiwilliger bei der Jägereskadron des dortigen preuß. Bergischen, späteren 2. westfälischen Husarenregimentes Nr. 11gedient haben.

Am 11.02.1816 wurde er als Geistlicher ordiniert und am 16. desselben Monats zum Pfarrvicar und Hilfsprediger in Elsoff bestellt. Am 11. 08.1816 wurde er zum Hofmeister der Kinder des Fürsten v. Wittgenstein und Hofprediger nach Schloß Laasphe berufen.

Um für seine Mutter und seine Geschwister, nach dem Tod seines Vaters, sorgen zu können, übernahm er im April 1819 die Pfarrstelle in Ledde, Kreis Tecklenburg.

Am 20.12.1821 wurde er als reformierter Prediger und Superintendent nach Lingen berufen. Der antritt fiel fast zusammen mit dem Inkrafttreten der Kultusverodnung vom 25.06.1822, die das Kirchen- Schul- und Armenwesen in der Grafschaft Lingen neu ordnete. So wurde er gleich in eine Kommission beordert, welche die Übergabe und Rückerstattung kirchlichen Eigentums gemäß dieser Verordnung regelte. Er kämpfte jahrelang für den Verbleib des Waisenfonds bei den Reformierten. Das stand aber im Gegensatz zu den königlichen Anordnungen. 

Die seelsorgerische Tätigkeit erfüllte er mit großem Eifer, auch war er an der Erweiterung des alten Friedhofes maßgeblich beteiligt, wo er später auch beerdigt wurde.

1866 wurde Lingen wieder Preußisch. Als König Wilhelm von Preußen nun in Begleitung seines Ministers Grafen v. Bismarck Lingen besuchte, wohnte er auch einem Gottesdienst von Christian Gottfried Jüngst bei. Jüngst empfing in der Folge zu dem ihm am 27.05.1865 vom König von Hannover verliehenen Guelphenorden mit Patent vom 29.05.1969 den Kronenorden 3. Klasse.

Zu seinem 50 jährigem Dienstjubiläum am 11.02.1866 erhielt er den Titel "Oberkirchenrath".

Durch Erlasse vom 24.05. und 26.06.1869 wurde er ansuchengemäß emeritiert und zog zu seinem Sohn Theodor Ludwig nach Bremen.

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Quelle: Ortsfamilienbuch Lingen